Early publications

 

      

Für den ernsthaften Fotografen ist die Veröffentlichung der Bilder die Krönung seiner Arbeit
 
Nach vielen Jahren SW-Fotografie begann ich in den 70er Jahren mit der Diafotografie. Dieser Wechsel hatte auch damit zu tun, dass ich in diesen Jahren meine Líebe zum Reisen entdeckte. Die erste größere Reise führte mich mit meinen Freunden Michael und Fritz 1969 nach Marokko. 1970 war ich dann zum ersten Mal in den USA. 6 Wochen lang reisten wir, dieses Mal nur Fritz und ich, mit dem Greyhound-Bus durch die USA. Rückblickend würde ich sagen, dass wir Vieles gesehen haben, aber Nichts richtig. Es folgte 1972 meine (unsere) bisher längste Reise, auf der wir in 3 Monaten mit unserem VW-Bus von München nach Afghanistan und Pakistan fuhren. 1973 folgte dann meine zweite USA-Reise, und so ging es weiter ....
 
Es bot sich an, auf den Reisen Dias zu fotografieren, damit wir anschließend unseren Bekannten und Freunden von unseren Erlebnissen berichten konnten. Zu der damaligen Zeit waren solche individuellen "Fernreisen" durchaus noch etwas Exotisches, und daher dachte ich auch, dass meine Dias nicht nur bei den Freunden, sondern auch bei Reiseunternehmen auf Interesse stossen würden. Aber was bei den Freunden gut ankam, war für kommerzielle Zwecke doch nicht unbedingt gut genug. Diese Einschätzung kann ich heute gut verstehen, wenn ich mir die Dias von damals anschaue.
 
 
Mein erstes veröffentlichtes Foto
 
Trotzdem war mein allererstes veröffentlichtes Foto ein Bild von einer USA-Reise: Die Freiheitsstatue in New York zierte eine Seite des Katalogs von Transeuropa-Reisen - Honorar 50 DM.
 

 

 

Aber aus diesen "frühen Jahren" gibt es einige Bilder, die für mich eine besondere Bedeutung haben und mir wichtig sind, und über deren Veröffentlichung ich mich besonders gefreut habe.

 

 

Warten an der Landebahn beim Flughafen München-Riem

 

Ende der 70er Jahre und Anfang der 80er Jahre war ich unzählige Male beim damaligen Münchener Flughafen in Riem, um bei der Landebahn die einfliegenden Flugzeuge mit der Befeuerung zu fotografieren. Damals konnte man noch - was heutzutage wahrscheinlich aus Sicherheitsgründen nicht mehr geht - ziemlich nahe an die Landebahn ran. Die Polizisten, die immer auf dem Fluggelände ihre Tour machten, kannten mich wahrscheinlich schon, denn ich war zu einer bestimmten Jahreszeit jeden Abend dort, wenn das Wetter passte. Worauf ich wartete - und das über mehrere Jahre hinweg - war der Augenblcik, bei dem ein Flugzeug bei Sonnenuntergang und eingeschalteter Befeuerung landete. Die Sonne ging nur an wenigen Tagen im Jahr (Anfang November und Ende Januar) in der direkten Verlängerung der Landebahn unter, so dass ich den feuerroten Ball optimal aufs Bild bekommen konnte. Worauf ich wartete waren mehrere Dinge, die zusammen passen mußten: die richtige Jahreszeit, klarer Himmel, der richtige Wind (damit die Flugzeuge auch gen Westen landeten), die Befeuerung mußte rechtzeitig eingeschaltet sein (es war ja noch relativ hell), und natürlich mußte ein (möglichst großes) Flugzeug landen. Das klingt einfacher als es in Wirklichkeit war, denn es hat wirklich mehrere Jahre gedauert, bis mir das gewünschte Foto endlich gelang. Zum Glück hat es geklappt, bevor der Münchener Flugplatz nach Erding verlegt wurde.

 

Aus dieser Zeit stammen eine ganze Menge Bilder von mir, die landende Flugzeuge zeigen. Die meisten (und besten) dieser Bilder werden von der Bildagentur Getty Images (damals Tony Stone Ltd) vermarktet, und verkaufen sich seit Jahren - ja sogar seit Jahrzehnten - sehr erfolgreich und haben mir ein "kleines Vermögen" eingebracht.

 

       

 

 

 

Dieses Foto, welches für Marconi eingesetzt wurde, war eines meiner ersten Bilder vom Flughafen, als noch nicht alles genau meinen Wünschen entsprach (kein Sonnenuntergang). Das Bild zeigt aber wofür die Motive meistens eingesetzt wurden - als Werbung für Hightech Unternehmen.

 

 

Konzeptionelle Fotografie

 

Konzeptionelle Fotografie - so würde man heute vielleicht meine fotografische Phase Anfang der 80er Jahre nennen, als ich eigentlich nicht mehr so recht wusste, was ich fotografieren sollte. Meine Farbverfremdungen waren in der Amateurszene recht erfolgreich, aber sie wurden langsam auch zur Masche. Ich versuchte mich mit kunstphotographischen Edeldruckverfahren aus den Anfängen der Photographie – es war eine spannende Zeit, aber meine Neugier war befriedigt. Meine Zusammenarbeit mit verschiedenen Bildagenturen (viele davon gibt es heute nicht mehr) lief gut an, aber ich war unzufrieden mit deren Bildauswahl - sie wollten nicht die Bilder, die mir gefielen, sondern die kommerziell verwertbaren. Ich war einfach unzufrieden mit meiner Fotografie und wollte etwas ganz anders machen als bisher, etwas mit Aussage und Emotion, oder etwas Provozierendes - auf jeden Fall keine schöne Fotografie im klassischen Sinn. Es mussten Bilder mit Menschen sein, arrangierte Bilder, Bilder die den Betrachter verwirren und zum Nachdenken bringen.

 

Ich skizzierte eine Unmenge kleiner Bilder auf Papier, um die Ideen meiner Fotos zu sammeln und auch, um meinen Models zu veranschaulichen, wie ich mir die Szenen vorstellte. Meine „Models“ waren 2 Freundinnen (von denen eine auch mal ein paar Jahre meine Frau war), die die Zeit, die Lust und auch das Aussehen mitbrachten, um meine Ideen umsetzen. zu können Die besten Fotos aus dieser Zeit sind meiner Meinung nach die aus der folgenden Serie, die in einer leer stehenden Altbauwohnung in Nymphenburg entstanden. Wie die Veröffentlichung der Bilder in PHOTO, aber auch in mehreren anderen Fotozeitschriften zeigen, stießen die Motive auf einiges Interesse.

 

 

 

Auch eine, etwa ein Jahr später inszenierten Bilderserie in Venedig, würde ich noch dieser konzeptionellen Fotografie zuordnen. Aber mit dieser Serie endete dann auch bald diese "Phase" meiner Fotografie. Nicht direkt zu dieser Bilderserie gehört das folgende Bild aus Venedig, aber es entstand sozusagen nebenbei als Zufallsprodukt.

 

 

Matrosen posieren für Olivetti

 

Dieses Foto, mit dem Olivetti in vielen französischen und spanischen Zeitungen warb, entstand durch einen Zufall. Wir fuhren wieder einmal mit einigen Freunden für ein paar Tage nach Venedig, was wir in der Zeit ziemlich regelmäßig in der Woche vor Ostern taten. An einem Vormittag zog ich mit einer Freundin los, um in einer Fotosession ein paar Ideen umzusetzen. Das Hauptmotiv war immer die rote Jeans (ist auf dem SW-Foto nicht zu erkennen) mit einer weißen, marmorfarbenen Brücke, und im Hintergrund ein Motiv, das klar auf Venedig hinwies (Campanile, San Giorgio, usw.). Plötzlich kam eine Gruppe italienischer Marinesoldaten über die Brücke, und mit lauten Kommentaren, die ich leider nicht verstand, stellten sie sich neben mein Fotomodell. Es reichte nur für 2 Fotos, dann zogen sie schon wieder weiter. Das Bild erschien irgendwann in der Zeitschrift Color Foto in Farbe, und kurz darauf fragte eine Werbeagentur bei mir an, ob sie das Bild für die Olivetti-Werbung haben könnten. Wegen eines „model release“ für die Marinesoldaten habe ich mir keine Gedanken gemacht, denn sie haben sich ja in unsere Fotosession gedrängt. Mein Fotomodell bekam aber einen Anteil des Honorars.

 

 

 

 

Meine Neffen

 

Aus ganz anderer Motivation heraus entstanden Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre viele Fotos von meinen beiden ältesten Neffen. Damals waren die beiden 10 und 11 Jahre alt und gut geeignete, aber auch willige Fotomodelle. Neben den familiären Gründen war aber auch schlicht der kommerzielle Gedanke - Kinderbilder gehen immer gut - eine Motivation für die Bilder. Die kommerziellen Pläne gingen nicht so auf, wie ich es erhofft hatte, aber es blieben eine Vielzahl schöner Bilder von meinen Neffen, die zumindest die Famile erfreuten. Das unten stehende Bild wurde von AGFA an den Fotofach-handel als Werbematerial verteilt. Die Überraschung war groß als wir es zum erstenmal an der Tür eines lokalen Fotoladens sahen.

 

 

 

 

Suche nach Verlagen

 

In den späten 80er und frühen 90er Jahren wollte ich neben der Vermarktung meiner Fotos durch Agenturen auch direkt Kontakt zu Verlagen aufnehmen. Ich wollte meine Bilder in Büchern und Kalendern sehen, und nicht nur eine Abrechnung über die Erträge meiner Fotos bei Agenturen erhalten, auch wenn diese Erträge recht erfreulich waren. Ganz selten bekam ich mal ein Belegexemplar und konnte sehen, was mit meinen Bildern gemacht wurde.

 

In dieser Zeit waren auch in den Jahren 1986, 1987-88 und 1990 jeweils einige Bilder von mir in den Photography Yearbooks des Fountain Press Verlags in England. Dieses Jahrbuch war zumindest im englischen Sprachraum ein Standardwerk, dass auch von Verlagen und Werbeagenturen beachtet wurde. Aber es war eine mühsame und schwierige Arbeit, um bei Buch- und Kalenderverlagen ins Geschäft zu kommen. Zu groß war die Konkurrenz, die schon seit Jahren bei den Verlagen etabliert war.

 

Aber ich war froh und stolz, dass es mir bei verschiedenen Buchprojekten des Mira-Verlags gelang, einige meiner Bilder aus Italien, München und den USA unterzubringen. Auch in Zusammenarbeit mit Stephan Fennel, den ich über das America Journal kennengelernt hatte, durfte ich zahlreiches Bildmaterial zu seinen Motorrad-Reiseführern im Bruckmann Verlag beisteuern. Neben den Reiseführern "Die schönsten Küstenstraßen Europas", "Die schönsten Routen in Frankreich" und "Die schönsten Routen in den Alpen" war das Highlight für mich "Die schönsten Highways der USA".

 

 

Reisefotografie

 

Ab 1991 fing ich an das Reiseland USA (erneut) zu entdecken. Mehrere Reisen pro Jahr führten mich - meist mit Wohnmobil oder Pickup-Camper - in den Wilden Westen und nach Kanada. Bei den Städten stand New York einige Jahre lang regelmäßig auf dem Plan, in einem Jahr war ich sogar dreimal in New York. Mit diesen Reisen verlagerte sich auch meine Fotografie (wieder) auf Motive zum Thema Landschaft, Nationalparks, Städte, Sehenswürdigkeiten und Tourismus. Erstmals in größerem Umfang konnte ich meine USA-Bilder in dem großformatigen Bildband "Eine romantische Reise durch Amerika" des Mira Verlags veröffentlichen. Stellvertretend für die 15 (teils doppelseitigen) Bilder von mir steht das Bild der Präsidentenköpfe vom Mount Rushmore in South Dakota. Hier kann man die anderen Bilder ansehen.

 

 

 

Ich bot nun auch verstärkt verschiedenen Reisezeitschriften mein Bildmaterial an. Eines der ersten Bilder, das ich in einem  Reisemagazin veröffentlichte, erschien als Doppelseite im ADAC-Reisemagazin "Kanada" und zeigt Getreidespeicher (Grain Elevators) in Alberta, Kanada. Diese Grain Elevators haben mich von Anfang an fasziniert, und besonders die farbigen Getreidepeicher, die es überwiegend in Kanada gibt - im Corn Belt der USA bevorzugt man graue und silberne Farben. Da diese "Wolkenkratzer der Prärie" langsam dem Zerfall preisgegeben sind, habe ich schon länger vor eine Reise zu machen, mit dem Schwerpunkt diese Grain Elevators zu dokumentieren.

 

 

 

Mittlerweile habe ich in verschiedenen Reisemagazinen veröffentlciht, z.B. in Merian, GLOBO, Tours, Fernweh, America Journal. In mehrern Büchern, aber vor allem auch in Kalendern werden meine Bilder regelmäßig veröffentlicht.

 

Aber damit bin ich auch schon in der Gegenwart, und diese Seite soll sich doch mit der "ferneren" Vergangenheit befassen, bzw. mit den frühen Veröffentlichungen. Wer also etwas mehr sehen will, der sollte auf die Seiten Publications und Covers gehen, oder zu My-Calendars.

 

 

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